Habe selber keine, aber hier und da damit zu tun. Bei einem Freund scheiterte die Grundwasser-Wärmepumpe letztlich an der Genehmigung fürs Bohren. Wichtig ist, tief genug zu kommen, damit man nicht zu viele "lauwarme" Löcher bekommt, sondern richtig ans warme Wasser gelangt. Die Bohrnungen kosten, daher ist's gut, möglichst wenige zu benutzen. Die Genehmigungen für die Löcher sind sehr stark abhängig von der Örtlichkeit, zum Beispiel ist man sensibel, wenn man mehrere Grundwasserstockwerke durchbohren muss. Leider ist die Genehmigung oft auch abhängig vom entsprechenden Mitarbeiter bei der Behörde, manche sind da nicht auf aktuellem Wissensstand - und entscheiden entsprechend "konservativ".
Grundsätzlich bin ich noch nicht ganz so überzeugt von diesen Wärmepumpenkonstrukten, denn man braucht fürs Pumpen und die Wärmetauscher erhebliche elektrische Energie. Die Gesamtbilanz ist oft nur daher deutlich positiv, weil eben diese Energie stark subventioniert ist, aber sie kostet ja letztlich das selbe wie der "normale" Strom! (So ähnlich wie der Schwachsinn mit Sozialwohnungen, die ja nur vermeintlich billiger, weil subventioniert sind.)
Ich finde daher Blickheizkraftwerke sinnvoller, aber leider ist man da im Einfamilienhausbereich noch nicht wirtschaftlich, weil's die Dinger erst ab Größenordnungen gibt, die eher ab Mehrfamilienhaus oder Hotel wirtschaftlich greifen.
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19.10.2008, 22:03 #1
Grundwasser-Wärmepumpe, hat jemand Erfahrung damit?
Ich interessiere mich für eine sog. Energiespar-Immobilie, bei der u.a. ein Grundwasser-Wärmepumpen-System (Förderbrunnen, Wärmepumpe, Schluckbrunnen) zum Einsatz kommen soll.
Hat jemand von Euch Erfahrung mit einem solchen Heizungssystem?
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand über technische Vor- und Nachteile, über evtl. Probleme (Wasserqualität, Temperaturschwankungen usw.), oder über die Betriebssicherheit/Wartungsanfälligkiet berichten könnte.Superlative Grüße, Frank
"Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."
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19.10.2008, 22:35 #277 Grüße!
Gerhard
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19.10.2008, 23:03 #3
BHKW: Das wird sich vielleicht bald ändern
Beste Grüße,
Marcus
Nakatomi Plaza Christmas Party 1988
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19.10.2008, 23:28 #4
Danke schon mal dafür.
Genehmigung ist kein Problem. Die Verfügbarkeit einer geeigneten Grundwasserschicht ist auch erwiesen. "Funktionierende" Brunnen, d.h. Bohrungen an/in die richtige Stelle ist allerdings ein Thema/Problem, auf das ich auch schon bei der Suche nach Infos gestossen sind.Superlative Grüße, Frank
"Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."
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19.10.2008, 23:42 #5Original von siebensieben
...
Grundsätzlich bin ich noch nicht ganz so überzeugt von diesen Wärmepumpenkonstrukten, denn man braucht fürs Pumpen und die Wärmetauscher erhebliche elektrische Energie. Die Gesamtbilanz ist oft nur daher deutlich positiv, weil eben diese Energie stark subventioniert ist, aber sie kostet ja letztlich das selbe wie der "normale" Strom! (So ähnlich wie der Schwachsinn mit Sozialwohnungen, die ja nur vermeintlich billiger, weil subventioniert sind.)
....
die Bilanz ist von einer Subventionierung eigentlich nicht wirklich abhängig. Entscheidend ist vielmehr die Technik, und hier die Leistungszahl, denn die sagt aus wie viel (Wärme-) Energie man im Verhältnis zur eingesetzten (elektrischen) Energie generieren kann.
Frank,
eine Wasser/Wasser-WP ist das beste was du machen kannst, die Effizienz ist deutlich höher als bei Luft/Wasser-WP's.
Zudem kannst du mit etwas mehr aber überschaubaren finanziellen Aufwand, mittels eines "Kältemoduls", die Fussbodenheizung im Sommer zur Fussbodenkühlung umfunktionieren. Du hast dann eine so genannte "stille Kühlung", mit der eine Kühlleistung von etwa 25 - 30 W/m2 realisierbar ist.
Go for it
Am besten du lässt dich erstmal in einem Bauzentrum in deiner Nähe beraten....
Gruß joo
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19.10.2008, 23:58 #6
Wie hoch ist denn der zirka Investitinosaufwand?
Mehrkosten im Vergleich zur konventionellen Heizung?Michael
"If the world isn`t made for joy, it is made in vain" Shelton P. (Chavin de Huantar)
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20.10.2008, 08:06 #7Original von joo
Mein lieber Gerhard,
die Bilanz ist von einer Subventionierung eigentlich nicht wirklich abhängig. Entscheidend ist vielmehr die Technik, und hier die Leistungszahl, denn die sagt aus wie viel (Wärme-) Energie man im Verhältnis zur eingesetzten (elektrischen) Energie generieren kann.
Ich will's ja keinem vermiesen, will nur sagen, dass man finanziell und technisch keine Wunder erwarten darf.77 Grüße!
Gerhard
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20.10.2008, 08:43 #8
Hallo Frank.
Hier in der Schweiz machen wir eigentlich fast ausschliesslich Erdwärmepumpen. Allerdings sollte man einige Sachen beachten die hier auch schon teilweise genannt oder angesprochen wurden. Wichtig wäre noch zu wissen ob das Projekt in Deutschland oder Frankreich (?) ausgeführt werden soll.
In der Schweiz ist die Grundwassernutzung für eine Wärmepumpe (zumindest im Kanton Zürich) verboten. In Deutschland hängt es von der Gemeinde oder Stadt ab ... bei Dir ist aber ja anscheinend eine Bewilligung vorhanden. Soweit ist das ja schon mal super.
In wie weit die Wasserqualität einfluss hat kann ich nicht mit Gewissheit sagen, da die Erdwämepumpen über ein Zwischenmedium (eine Sole) funktionieren und da ich annehme, dass man das Grundwasser nicht direkt nutzen darf bzw. kann, stelle ich mir das ähnlich vor (kann mich aber auch täuschen, da ich bei Grundwasser-Wärmepumpen nicht DIE Erfahrung habe) und dann hätte die Wasserqualität keinen Einfluss auf die WP.
Die Temperaturschwankungen sind zu vernachlässigen, da in diesen Schichten die Temperaturen sehr konstant sind.
Zur Kühlung im Sommer ist zu sagen, dass sie fast keine spürbaren Effekt hat. Wir haben schon div. WP mit Kühlung ausgeführt und die Bauherrschaften haben uns alle mitgeteilt, dass die Kühlung im Sommer eigentlich nicht spürbar ist. Die Planer gehen davon aus, dass die Kühlung die Raumtemperatur max. 2-3 °C ablühlt was subjektiv nicht wirklich spürbar ist. Hört sich auf dem Papier also erst einmal toll an ist aber in der Realität vernachlässigbar, vor allem darf man nicht den Fehler begehen und sich eine Kühlung a la Klimaanlage vorstellen! Evtl. solltest Du bei der WP darauf achten, dass Du ein Modell nimmst welches zur Kühlung nachrüstbar ist.
Generall kann ich Gerhad in dem Punkt zustimmenr, dass man immer bedenken soll dass jede noch so gute WP immer el. Strom benötigt. In der Regel braucht man ca. 1/3 bis 1/2 so viel el. Energie wie Gas oder Öl.
Solltest Du noch weitere Fragen haben gerne per PN.Gruss Wolfgang
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20.10.2008, 08:56 #9
Vielen Dank schon mal für Eure Hinweise und Hilfsangebote.
Im Netz, und durch Gespräche mit Wärmepumpenanbietern, habe ich eine Menge an Information zur Funktionsweise und Kosten erhalten können. Werbung für diese Form von Heizsystemen gibt es en masse.
Was mir hauptsächlich fehlt, sind Rückmeldung von Nutzern, die praktische Erfahrung mit dieser Technik vorweisen können.Superlative Grüße, Frank
"Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."
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20.10.2008, 09:07 #10
worin besteht denn der unterschied zwischen wasser/wasser und luft/wasser?
wir haben uns bei dem hoffentlich bald beginnenden hausprojekt auch für eine wärmepumpe (wahrscheinlich flächennutzung oder ggf bohrung - kommt noch auf das ergebnis der bodenbeschaffenheit an) in zusammenhang mit reiner fb-heizung und einer solaranlage zur unterstützung von heizung und warmwasser entschieden
OH
plant ihr zusätzlich eine zentrale belüftungsanlage?
hier würden mich auch noch die vorteile interessierenVielen Dank
Jörg
Teenager in depressive Stimmung zu versetzen, ist wie Fische aus einem Faß zu angeln - (c) Bart Simpson
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20.10.2008, 09:16 #11
Wasser / Wasser:
Wie der Name schon sagt, wird die Energie aus dem Wasser, in diesem speziellen Fall, aus dem Grundwasser "entnommen". Wasser als "Energieträger" ist zum einen viel träger als Luft und zum anderen wenn es sich um Grundwasser handelt das ganze Jahr in einer konstanten Temperatur verfügbar.
Luft / Wasser:
In diesem Fall wird die Energie aus der Luft entnommen. Das Problem ist dabei, desto kälter es aussen ist, umso kälter ist auch die Luft und umso mehr muss ich heizen. Da ich aber mit einer Luft / Wasser - WP heize, wird der Wirkungsgrad mit sinkenden Temperaturen immer geringer und ab ca. 4°C Aussentemperatur muss ich bei einer Luft / Wasser - WP zu 100% mit Strom heizen.
Aus diesem Grunde wenn möglich immer eine Wasser / Wasser - WP oder eine WP mit Erdsonde.Gruss Wolfgang
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20.10.2008, 09:18 #12
ah, ok - hab gedacht, dass ich schon mal luft/luft gelesen hätte und hab diese variante immer mit der reinen energiegewinnung aus der aussenluft in verbindung gebracht
Vielen Dank
Jörg
Teenager in depressive Stimmung zu versetzen, ist wie Fische aus einem Faß zu angeln - (c) Bart Simpson
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20.10.2008, 09:19 #13
Jörg:
Bei der Grundwasser-Wärmepumpe entzieht man dem Grundwasser, welches aus einem Brunnen hochgepumpt wird, Wärmeenergie. Grundwasser hat in Deutschland ganzjährig eine Temperatur im Bereich von ca. 7°C bis 11°C. Das Grundwasser wird über einen sog. Schluckbrunnen anschliessend wieder in den Boden gepumpt. Über Wärmetauscher wird Wasser aufgewärmt, welches dann zum Heizen verwendet wird, günstigerweise z.B. mittels eine grossflächigen Niedertemperaturheizung (Fussbodenheizung). ==> daher "Wasser/Wasser"
Bei dem Objekt, welches mich interessieren könnte, handelt es sich übrigens nicht um ein EFH, sondern um eine Wohnung in einem MFH. Kühlung ist dabei derzeit noch nicht vorgesehen.Superlative Grüße, Frank
"Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."
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20.10.2008, 09:22 #14Original von OrangeHand
Was mir hauptsächlich fehlt, sind Rückmeldung von Nutzern, die praktische Erfahrung mit dieser Technik vorweisen können.
Worauf man unbedingt achten sollte ist, dass man eine erfahrene Bohrfirma beauftragt die nicht erst seit gestern Erdsonen bohrt auch wenn diese etwas teurer ist!Gruss Wolfgang
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20.10.2008, 09:25 #15Original von time4web
ah, ok - hab gedacht, dass ich schon mal luft/luft gelesen hätte und hab diese variante immer mit der reinen energiegewinnung aus der aussenluft in verbindung gebracht
A / B
A = Energiespender (z.B. Grundwasser, Aussenluft, Erde)
B = Heizsystem (Fussbodenheizung, Warmluftheizung)
Original von OrangeHand
Bei dem Objekt, welches mich interessieren könnte, handelt es sich übrigens nicht um ein EFH, sondern um eine Wohnung in einem MFH. Kühlung ist dabei derzeit noch nicht vorgesehen.Gruss Wolfgang
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20.10.2008, 21:36 #16Original von blarch
...
Original von OrangeHand
Bei dem Objekt, welches mich interessieren könnte, handelt es sich übrigens nicht um ein EFH, sondern um eine Wohnung in einem MFH. Kühlung ist dabei derzeit noch nicht vorgesehen.
Ja das würde mich auch interessieren ...
Vor allem ist bauen im Bestand immer interessant.
Wolfgang:
Für einen privaten DG-Ausbau (Penthouse) eines guten Bauherrn von uns habe ich die FBH umgeplant/erweitert und vor zwei Jahren realisieren lassen. Kannst du dir ja vorstellen wie so'n DG im Sommer "schön" warm wird. Der BH wollte keine Fancoils in seiner megadurchgestylten DG-Wohnung - weder auf Putz noch unter Putz.
Mit der FB-Kühlung fahren wir die Wärme der "gegenüberliegenden" warmen Dachfläche perfekt ab. Wir reden hier nicht von 2 - 3 K ti-Absenkung, sondern von ca. 6 - 8 K.
Zudem ist eine statische Kühlung subjektiv deutlich angenehmer/behaglicher gegenüber der Fancoil-Kühlung mit hoher Temperaturspreizung. Nachteil: die Trägheit, aber die Flächenheizung-/kühlung läuft eh durch..
Gruß joo
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20.10.2008, 21:55 #17
Vielleicht von Interesse...
NIBE - Katalog (download dauert a bisserl)
NIBE
PS: keine Promotion.
Gruß joo
.
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21.10.2008, 09:17 #18
Wir haben bei uns auch eine Sole-Erdwärmepumpe installiert und sind bis jetzt sehr zufrieden.
Kombiniert ist das ganze mit einer Wohnraufmlüftung, die die Wärme im Haus hält.
Es wurden zwei Bohrungen a 90 Meter durchgeführt.
Die Bohrungen mussten von einem unabhängigen Ingenieur überwacht werden.
Entscheidend war, dass wir nur eine wasserführende Schicht durchdringen durften.
Wäre man vor der gewünschten Tiefe von 90 Metern auf eine weitere Schicht gestossen, hätte an dieser Stelle abgebrochen und versiegelt werden müssen. Ist aber alles gut gegangen.
Kosten für die zwei Bohrungen waren rund 10.000 inkl. Märchensteuer.
Strom kommt von E.ON in einem speziellen Wärmepumpentarif.
Die erste Abrechnung von Mai bis September ist noch nicht sehr aussagekräftig. Zum einen war es keine Heizperiode, zum anderen glaube ich, dass da auch die Estrichtrockenphase mit erfasst wurde, in der ordentlich aufgeheizt werden muss.
Wie auch immer, für diese 5 Monate haben wir 270.- an E.ON bezahlt.
Beheizte Fläche: rund 200 qm.
EDIT: Von der Kühlungsfunktion haben uns alle Fachleute abgeraten. Kostet Aufpreis, dafür dass man dann nen kalten Boden hat. Und kalte Luft steigt ja bekanntlich nicht gerne nach oben. Effekt soll deshalb minimal sein bzw. sich auf kalte Haxn beschränken :-).
EDIT2: Wartungsaufwand ist lt. Hersteller nach sauberer Inbetriebnahme gleich null.Gruß,
Peter.
US Navy Seals like this
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21.10.2008, 09:32 #19
Danke Peter für Deinen Bericht.
Original von joo
Original von blarch
...
Original von OrangeHand
Bei dem Objekt, welches mich interessieren könnte, handelt es sich übrigens nicht um ein EFH, sondern um eine Wohnung in einem MFH. Kühlung ist dabei derzeit noch nicht vorgesehen.Superlative Grüße, Frank
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21.10.2008, 09:42 #20Original von giftmischer
Kombiniert ist das ganze mit einer Wohnraufmlüftung, die die Wärme im Haus hält.
mich würde interessieren, wie laut das teil (gerade im schlafzimmer) ist und was passiert, wenn draussen z.b. ein bauer mit seiner gülle vorbei fährt - zieht das dann über die lüftung schön in die komplette bude?Vielen Dank
Jörg
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