Ich verabschiede mich jetzt schon mal förmlich von diesem Thread, erwarte nämlich wieder ein gehöriges Abgleiten... Aber dabei sein wollte ich schon noch schnell.
Adieu,
Kurt
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04.02.2010, 15:20 #1
Welche Ausbildung hat eigentlich ein Konzessionärsverkäufer?
Hall Forumsgemeinde,
ich hoffe diese Frage darf ich hier im Hauptforum stellen
Zur Sache:
Ich bin heute am Schaufenster eines münchener Konzessionärs für namhafte Uhrenmarken (ohne Namensnnennung) vorbeigelaufen und habe gleich folgende Uhr gesichtet:
https://www.luxusuhr24.de/onlineshop.../wbimg_499.jpg
Ich natürlich gleich enzückt, also hinein und die Uhr mal genauer betrachten, der erste Anblick war ja nicht schlechtWie der versierte Kenner sieht, handelt es sich dabei um die 40 mm Ingenieur mit GLASBODEN (!!!!!!!!) Die freundliche Verkäuferin war gerade dabei die besonderen Features aufzuzählen, wie Saphirglas, Wasserdicht, blablabla und, ja, ein Weicheisenkäfig!
Darauf sag ich nix, drehe die Uhr nur um und zeige ihr den Boden, der ja wie bereits geschildert aus GLAS bestand (übrigens konnte) ich dadurch das Werk sehen, der Käfig war vermutlich etwas versteckt angeordnet
Wie auch immer die freundliche Dame bestand weiterhin darauf, dass jede Ingenieur einen Weicheisenkäfig hat. Demnach auch die Exemplare mit Glasboden! O.K. wieder was gelernt, oder wie Loddar zu sagen pflegt, again what learn
Also ich erwarte ja von einem Verkäufer im Einzelhandel nicht, dass er abends neben der Arbeit an der Fernuni ein Maschinenbaustudium durchzieht, aber was genau lernen diese Verkäufer eigentlich in Ihrer Ausbildung? Ist es denn zuviel verlangt, wenn sie sich mit der Materie mit der sie ihr täglich Brot verdienen halbwegs auskennen? Immerhin kann ich von einem Verkäufer beim nächsten BMW Händler auch erwarten, dass er seine Autos und Motorräder auseinanderhalten kann
Habe die Ehre!david
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04.02.2010, 15:26 #2
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04.02.2010, 15:34 #3
- Registriert seit
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- Beiträge
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Ich halte es wie Kurt - bin schon weg - könnte mich auslassen über den Einzelhandel.
Habe dazu aber schon unzählige Gespräche mit meinem Bruder geführt (der arbeitet in der Branche) und ich verzweifle mit ihm schon ...
ich schau den Thread jetzt nicht mehr
lg,
alex
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04.02.2010, 15:42 #4
Ich seh bei den Lehrberufen das junge Alter bei der Berufswahl als das Problem - manche (wenige) Leute üben den Beruf aus, der sie interessiert, und andere weil alle Lehrstellen für Automechaniker/ Arzthelferin schon vergeben waren...
Den Enthusiasmus eines Uhrensammlers generell vorauszusetzen ist da leider nicht drinGruß, Florian
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04.02.2010, 15:42 #5
Na ich hoffe doch mal nicht, dass der Thread abgleitet sondern bin in froher Erwartung auf sachliche Antworten.
Z.B. in der Art wie welche Fragen wohl beim Vorstellungsgespräch bei einem Konzessionär an den Bewerber gestellt werden.
Hier vielleicht noch ein Zitat aus dem aktuellen Rolex Katalog:
"Deshalb empfehlen wir Ihnen, Ihren nächstgelegenen Rolex Fachhändler zu besuchen, der Sie gern FACHKUNDIG berät,..."
Und vielleicht noch ein Kommentar eines Konzessionär Mitarbeiters über eine junge Kollegin, den er mir letzten Samstag so ins Gesicht gesagt hat, nachdem von der jungen Dame an einen offenbar falschen Tisch geführt worden bin:
"Das ist nur eine Praktikantin, von der kann man nix erwarten!"
Abgesehn davon, dass diese Art der Arroganz in meinen Augen gänzlich daneben ist, kann man aus der Aussage folgern, dass man offenbar von einem Verkäufer in Festanstellung wohl etwas erwarten kanndavid
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04.02.2010, 15:47 #6Original von monacofranze
sondern bin in froher Erwartung auf sachliche Antworten.
Ich bitte Dich: Sachliche Antworten kannst Du bei der Ausgangsfrage "Welche Ausbildung hat eigentlich ein Konzessionärsverkäufer?" nicht erwarten. Die Frage impliziert schon die von Dir geahnte Antwort, nämlich so etwas wie "gar keine" oder "eine nicht ausreichende".
Arroganz gegenüber den Angestellten bei Juwelieren ist wirklich fehl am Platz. Ja, das Forum in seiner Gesamtheit hier weiß mehr über Rolex-Uhren als die allermeisten Verkäufer. Der Job der Verkäufer ist es aber nicht, Kataloge auswendig zu lernen, sondern zu verkaufen, und das können sie gut.
Dass eine einzelne Mitarbeiterin darauf bestand, dass eine Uhr mit Glasboden einen Weicheisenkäfig hat, ist ungeschickt gegenüber dem Kunden, für mich aber kein Grund, über sie herzuziehen. Und doch, das tust Du.
Wer von Euch ohne Fehler ist, kriegt von mir ein EisNa Kleiner, hast du Bock auf Schweinereien?
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04.02.2010, 15:48 #7
Das Frollein hat halt die Inge mit der MG verwechselt, kann ja mal passieren im Eifer des Kundengefechts
Monaco, vergiss es, dieser Thread wird abgleiten. Das Thema 'Kompetenz im Einzelhandel' wurde auch bereits tausendmal durchgekaut
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04.02.2010, 16:25 #8
Hmmm, ich könnte ja noch umschulen?
Martin
"Whatever you do, don't congratulate yourself too much."
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04.02.2010, 17:13 #9
Der korrekte Ausbildungsweg wäre der des Einzelhandelskaufmanns/-kauffrau, Schwerpunkt Juwelenhandel.
Man muß klar sagen: ein gut aufgestellter Konzessionär führt viele Uhrenmarken, jede Marke hat viele Modelle, viele Modelle weisen in ihrem eigenen Segment jeweilige Eigenheiten auf. Das ist eine Menge Fachwissen und nach jeder Messe kommen neue Modelle dazu und alte verschwinden.
Ein guter Konzessionär führt aber nicht nur Uhren, sondern auch Schmuck. Ganz andere Baustelle, ganz viel weiteres Fachwissen. Edelsteine, Metalle, Verarbeitungstechniken, Eigenheiten der jeweiligen Manufakturen etc. Neben den harten Fakten zählen die weichen Fakten: welche Designer sind gerade modetechnisch angesagt, welcher Schmuck paßt zu welchen Klamotten etc. etc.
Ein guter Konzessionär wird Wert drauf legen, seine Mitarbeiter zu schulen. Gute Schulung ist aber nicht nur Fachwissen, sondern korrekter Auftritt, die richtigen Fragen zur richtigen Zeit, Präsentationstechnik, Zusatzverkauf etc. etc. Ich habe selbst schon Schulungen bei Konzessionären zum Thema Perlen durchgeführt, allein meine Schulungsunterlagen erstreckten sich auf 24 Seiten voller Info. Viel Zeug zum lernen... Und nach mir kam der Korallentyp, danach der Smaragddealer, danach der Typ von Herbstrith, danach der von Rolex, danach der Typ, der die neue Alarmanlage erklärt.
Nun trifft der perfekt geschulte Verkäufer auf seine normale Kundschaft - und die, jetzt ganz tapfer sein, gibt einen feuchten f*rz auf 99% aller Fakten. Wichtig ist denen die Marke, wie siehts aus am Arm/Finger/Hals und was kostets. Fachidioten auf Kundenseite gibts relativ wenige (und die kaufen eher weniger, sondern wollen ihr Fachwissen anbringen oder ihr eigenes Gerümpel vorführen). Man ist also als Konzessionär gut beraten, in erster Linie drauf zu achten, daß das Verkaufspersonal gut repräsentiert, freundlich und diskret ist, zuvorkommend und aufmerksam bedient, die Zusatzverkäufe drauf hat und dabei noch schaut, daß der Kunde nix mitgehen läßt.
Hier weiß die Verkäuferin immerhin, daß ne Inge einen Weicheisenkäfig haben sollte. Die Uhr hat aber keinen. Wer ist jetzt der Blöde? Die Verkäuferin, weil sie nicht sofort sieht, daß die Uhr offensichtlich keinen ach-sooo-wichtigen Weicheisenkäfig hat oder IWC, die offensichtlich die Besonderheiten ihrer eigenen Modelle verwässert, um sich an den Zeitgeist ranzupissen?
Fragen über Fragen...Beste Grüße, Tobias
Warum zitterst du?
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04.02.2010, 17:26 #10Original von Donluigi
Der korrekte Ausbildungsweg wäre der des Einzelhandelskaufmanns/-kauffrau, Schwerpunkt Juwelenhandel.
Man muß klar sagen: ein gut aufgestellter Konzessionär führt viele Uhrenmarken, jede Marke hat viele Modelle, viele Modelle weisen in ihrem eigenen Segment jeweilige Eigenheiten auf. Das ist eine Menge Fachwissen und nach jeder Messe kommen neue Modelle dazu und alte verschwinden.
Ein guter Konzessionär führt aber nicht nur Uhren, sondern auch Schmuck. Ganz andere Baustelle, ganz viel weiteres Fachwissen. Edelsteine, Metalle, Verarbeitungstechniken, Eigenheiten der jeweiligen Manufakturen etc. Neben den harten Fakten zählen die weichen Fakten: welche Designer sind gerade modetechnisch angesagt, welcher Schmuck paßt zu welchen Klamotten etc. etc.
Ein guter Konzessionär wird Wert drauf legen, seine Mitarbeiter zu schulen. Gute Schulung ist aber nicht nur Fachwissen, sondern korrekter Auftritt, die richtigen Fragen zur richtigen Zeit, Präsentationstechnik, Zusatzverkauf etc. etc. Ich habe selbst schon Schulungen bei Konzessionären zum Thema Perlen durchgeführt, allein meine Schulungsunterlagen erstreckten sich auf 24 Seiten voller Info. Viel Zeug zum lernen... Und nach mir kam der Korallentyp, danach der Smaragddealer, danach der Typ von Herbstrith, danach der von Rolex, danach der Typ, der die neue Alarmanlage erklärt.
Nun trifft der perfekt geschulte Verkäufer auf seine normale Kundschaft - und die, jetzt ganz tapfer sein, gibt einen feuchten f*rz auf 99% aller Fakten. Wichtig ist denen die Marke, wie siehts aus am Arm/Finger/Hals und was kostets. Fachidioten auf Kundenseite gibts relativ wenige (und die kaufen eher weniger, sondern wollen ihr Fachwissen anbringen oder ihr eigenes Gerümpel vorführen). Man ist also als Konzessionär gut beraten, in erster Linie drauf zu achten, daß das Verkaufspersonal gut repräsentiert, freundlich und diskret ist, zuvorkommend und aufmerksam bedient, die Zusatzverkäufe drauf hat und dabei noch schaut, daß der Kunde nix mitgehen läßt.
Hier weiß die Verkäuferin immerhin, daß ne Inge einen Weicheisenkäfig haben sollte. Die Uhr hat aber keinen. Wer ist jetzt der Blöde? Die Verkäuferin, weil sie nicht sofort sieht, daß die Uhr offensichtlich keinen ach-sooo-wichtigen Weicheisenkäfig hat oder IWC, die offensichtlich die Besonderheiten ihrer eigenen Modelle verwässert, um sich an den Zeitgeist ranzupissen?
Fragen über Fragen...Gruß Konstantin
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04.02.2010, 17:34 #11
RE: Welche Ausbildung hat eigentlich ein Konzessionärsverkäufer?
Was ist ein Weicheisenkäfig???
______
ManfredEin Mann mit weißen Haaren ist wie ein Haus, auf dessen Dach Schnee liegt. Das beweist aber noch lange nicht, dass im Herd kein Feuer brennt.
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04.02.2010, 17:44 #12ehemaliges mitglied 9711Gast
Tobias, ich bewundere Deine Geduld...
EDIT wollte noch darauf hingewiesen haben, dass ich den "Fehler" mit dem Weicheisenkäfig auch nicht bemerkt hätte.
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04.02.2010, 17:48 #13
Komm Manfred, hör auf. Ist doch kein Bewerbungsgespräch hier.
Hier, ich bitte um FESTNAGELUNG der Don'schen Antwort, damit sie wieder hoch geholt werden kann, sollte das Thema mal wieder angerissen werden. Und das wird es. Mit Sicherheit.
Besser und abschliessender geht es jedenfalls nicht.
Beste Grüße,
Kurt
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04.02.2010, 19:29 #14
Tobias, etwa so eine Antwort habe ich erhofft
Wer weiß, vielleicht bin ich auch zu pingelig. Es geht eigentlich nicht darum, ob eine Uhr einen Weicheisenkäfig hat oder Wasserdicht ist. Was interessiert das letztendlich mich, ich lege die Uhr sogar beim Gischirrspülen ab und habe als passionierter Lautsprecherbauer noch nie bemerkt dass ein Weicheisenkäfig in meiner Uhr fehlen würde. Das sind alles nette Gimicks an denen man sich erfreuen kann, welche aber von einer ebensolcher realen Bedeutung sind ob ein Auto 300 oder 320 km/h schnell fahren kann. So gesehen führt das ganze Thema Beratung bei Uhr zu nichts, wenn ich eine Uhr aufgrund ihrer Eigenschaften kaufen würde, wäre ich G-Shock Sammler.
Was mir nur letztich nicht schmeckt ist meine Erfahrung, dass die Inhaber der vielen kleinen Antikuhrenläden, welche in der Münchener Innenstadt verteilt sind, mich bisher immer so beraten haben, dass ich den Eindruck hatte einen kompetenten Verkäufer vor mir zu haben. Vielleicht liegt es daran, dass die Inhaber solcher Läden auch gleichzeitig Uhrmacher sind. Und eben diese Erfahrung habe ich in den vergangenen 14 Jahren bei Konzis selten gemacht. Dort habe ich immer den Eindruck, als ob die Verkäufer mehr darauf geschult werden, dem Geldadel die Uhr mit dem höchsten Blingfaktor zu verkaufen, als dem Technikinteressierten die technische Finesse eines Pellatonaufzugs zu erklären.
Aber wenn ich zum Omegakonzi gehe, um eine SMP mit schwarzem Blatt welche ich 1 Stunde zuvor auf der Omegahompage gesehen habe anzuschauen, mir vom Konzi anhören muss, dass die Homepage nix taugt und er als Konzi weiß dass es diese Uhr nicht gibt, nur um nach 10 minütiger Diskussion festzustellen, dass er die Uhr wahrhaftig in der Schublade liegen hat, finde ich das schon schwach. (Dies habe ich nicht erfunden!)
Vermutlich werde ich das nächste mal einfach sagen, dass mir technische Details egal sind und ich mich nur von der Optik leiten lasse und dazu wiederrum keine Beratung brauche. Eben diese kann ich mir ja wesentlich solider aus diesem Forum holen
Allseits einen schönen Abend!david
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04.02.2010, 19:40 #15
Inhaber derartiger Geschäfte haben zum einen immer eine ganz andere intrinsische Motivation zu Sujet und Verkauf, sind meistens älter und erfahrener und verdienen deutlich mehr als die angestellte Verkäuferin.
Beste Grüße, Tobias
Warum zitterst du?
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04.02.2010, 21:15 #16
sehen aber auch nicht so gut aus
Gruß Ulrich
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04.02.2010, 22:18 #17ehemaliges mitgliedGast
Tobias: das ist eine absolut fantastische Erklärung, Danke dafür.
Finde, damit ist die Frage nach der Ausbildung ziemlich erschöpfend behandelt!
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04.02.2010, 22:38 #18
- Registriert seit
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Original von Donluigi
Wer ist jetzt der Blöde? Die Verkäuferin, weil sie nicht sofort sieht, daß die Uhr offensichtlich keinen ach-sooo-wichtigen Weicheisenkäfig hat oder IWC, die offensichtlich die Besonderheiten ihrer eigenen Modelle verwässert, um sich an den Zeitgeist ranzupissen?
Fragen über Fragen...
Schön gesagt.
Aber "intrinsisch" (weiter unten) musste ich nachschlagen. Kann man sich vielleicht so merken: in sisch trin.
Semmelmodus aus.
O.
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04.02.2010, 22:46 #19Ciao
Andere lassen auch nur mit Wasser kochen.
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05.02.2010, 03:57 #20
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